GQH

Forum 50plus

Nach eigenem Drängeln wurde ich von der ARGE Wuppertal in eine "Maßnahme" geschickt-
Forum 50plus, über ein halbes Jahr.
Erfahrener Träger der Maßnahme = GQH.
Erfahren ja, nur nicht mit dieser Maßnahme.

Ein überzeugendes Konzept ??

Ziemliche Planlosigkeit zu Beginn, und so ging es weiter.
Sehen Sie, was wir gemacht haben:

Das Beste und Wichtigste, was wir gemacht haben: Talentkompass NRW
Unter pädagogischer Leitung.
Nicht ganz konsequent und diszipliniert genung, denn diese Art der Standortbestimmung und Zielplanung ist in jedem Lebensalter sinnvoll, wenn sie denn zu Ende durchgeführt wird, so daß jeder auch wirklich seinen 'Kompass' in der Hand hat.
Später habe ich mit dem Thema näher beschäftigt.
Es gibt auch andere sehr gute Systeme, einen guten Überblick findet man auf:
http://www.bildung.koeln.de/beratung/kompetenzpaesse/index.html
  Gruppendynamische Begleitung durch eine Pädagogin
Kam nicht bei allen gut an, wenige klinkten sich aus, weil sie keinen Bock auf "Kindergartenspiele" hatten.

Ein 'Leckerbissen' war der eintägige Exkurs ins Gründerzentrum Solingen.
Vortrag über Selbständigkeit / Existenzgründung.
Spätestens als am Ende Franchising-Modelle vorgestelt wurden mit Eigenkapitaleinsatz von bis zu über 50.000 € war klar, daß dieser Vortrag für eine Zielgruppe völlig ungeeignet war: Hartz IV Empfänger - aber genau das aren wir.
Der vortragende Leiter des Zentrums wollte das nicht so recht einsehen.

Wer wirklich gute und kostenlose Informationen haben will und kein Internet zuhause hat, gehe zum Arbeitsamt. Da ist man besser aufgehoben

Im Grunde sind ja die Leute in solchen Institutionen auch nur Empfänger von Transferleistungen, dafür ist das Selbstbewußtsein schon ziemlich hoch.
Das erinnert schon an Politik - viele haben eine ausgezeichnete Ausbildung aber sehr mangelhafte Erfahrungen mit dem Vermarkten der eigenen Leistung. Brauchen sie ja auch nicht in einem System vom behüteten Wohnen.
Dann gab es einige Projekte, die von den Teilnehmern selbst gestaltet und durchgeführt werden sollten. - Besuch des Landtages NRW

- Lehr-Fahrt mit der Schwebebahn

- UHU neues Modell für Beschäöftigungsalternativen für 50+

- wie geht on-line Bewerbung im Internet
Ein Informationstag, für den Bürger, der informiert sein möchte.
War ganz interessant, hatte aber weder etwas mit unserer Situation zu tun, noch haben wir Kontakte knüpfen können.
Eine Sorechstunde mit 'unserem' Abgeordneten mußten wir uns mit anderen Interessengruppen aus der Verwaltung teilen.
Faziz: netter Ausflug, gutes Kantinenessen
Das UHU-Projekt war gedacht, um selbst Lösungsansätze für unser problem zu finden, da es ja offensichtlich keinen anderen gibt, der wirklich etwas tut.
So einen Reinfall hatten wir uns nicht vorgestellt.
Der leiter der ARGE Wuppertal in einem persönlichen Gespräch mit mir (das auch schon nur durch Druck der Presse zustande kam) wörtlich: "Wissen Sie, ich habe schon 1000 Projekte, ich brauche nicht noch eins."

Wer Einzelheiten zu diesem selbst vom Arbeitsministerium aus Berlin gelobten und dann doch gescheitertem Projekt lesen will - klicken auf UHU Projekt.
Kurz vor Schluß der Maßnahme haben wir dann beschlossen, für die Teilnehmer, die noch nicht so fit im Internet und beim Umgang mit online-Bewerbungen waren, einen workshop selbst zu gestalten.
An drei Tagen wurde für jeden ein Zugang beim Arbeitsamt online angelegt, mit ihm ein Suchprofil erarbeitet und Unterlagen besprochen, die ich mir im Laufe der Zeit aus vielen Quellen selbst zusammen 'geklaut' hatte.
Bewerbungsanschreiben, Muster-lebenslauf usw.

Fazit

Das positivste ist schnell erzählt: Immer Kaffe und Kekse,
6 Monate kostenlos ein ÖPNV Ticket.
Das Ziel wurde verfehlt, aber inhaltlich teilweise sehr interessant.
In der frreien Wirtschaft hätte man gesagt: erfolglos Geld verbraten.
Von 15 Teilnehmern wurde einer von Maßnahmeträger selbst für 6 Monate "eingestellt", zwei haben geringfügige Jobs bekommen und zwei haben sich selbst etwas besorgt.
Gelohnt hat sich das ganze für den Maßnahmeträger: alle halben Jahre diese Maßnahme, dann haben beim Träger zwei Menschen einen festen Job.
Das ist sicher auch schön, aber die Maßnahme sollte den anderen einen festen Job bringen - oder habe ich da etwas falsch verstanden???