Miene Bitte wurde erhört und ich kam zu einer Sondierungswoche zur Diakonie.
Nun hatte ich ja aus der GESA Geschichte gelernt und nahm mir vor, ganz schüchtern zu sein...
Und das war gut so. Nach Hilfsarbeiten in der Küche und stundenlangem Rumsitzen durfte ich am zweiten Tag die Toiletten säubern.
Ich übte mich in christlicher Demut - und es half.
Schon am 3. Tag wurde ich zur ehemaligen Diakonie Barmen in die Sternstraße geschickt und durfte mich in die Aufgabe der Telefonzentrale einarbeiten.
Dank meiner Kollegin lernte ich schnell, fertigte zuhause auch diverse Hilfsmittel mit meinem PC, sodaß ich bald schon auch die Posttour (Briefe eigen (mit meiner privaten Briefwaage), frankieren, aufschreiben wegbringen, Post beim Gericht und inder Elberfelder Zentrale abholen/bringen) machen durfte. Natürlich zu Fuß und mit ÖPNV.
Eigentlich ganz ok. Abgesehen davon, daß man auch da nur ausgenutzt wird und der Diakonie half, ihre Kosten zu senken, denn früher wurde dieser Job mal von 2 400€ Kräften gemacht. jetzt von 2 180€ AGH-leuten. Das ist nicht viel, aber jeden Monat 440€ gespart ist eben auch für die Diakonie schon viel Geld.
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Alle Bereiche, für die ich tätig war: - ambulante erzieherische Hilfe / soziale Arbeit an Sonderschulen - Betreuungsverein - Schuldnerberatung
sind ohne die finanzielle Unterstützung von Stadt / Land / Bund nicht existenzfähig.
Warum macht es die öffentliche Hand dann nicht gleich selbst ? Weil die Bedingungen bei den caritativen Einrichtungen besser sind. Die können AGH's beantragen, die haben günstigere Traifverträge gerade weil sie Tendenzbetriebe sind - kurz: da ist die Ausbeutung von Menschen möglich, die der öffentlichen Hand verboten ist. Dann lege man das Mäntelchen der Nächstenliebe darum und schon hat man ein perfekt funktionierendes low cost system, von dem andere Branchen nur träumen.
So gnadenlos wie kirchliche Träger mit ihren Mitarbeitern umgehen, würden nicht einmal neuzeitliche Pferdehändler = Zeitarbeitsfirmen agieren, weil sie immer noch die Öffentlichkeit fürchten müssen.
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